Ein bisschen Geschichte
1993 : Das erste Spieljahr
Die Initiative, in Schönberg Passionsspiele aufzuführen, geht zurück auf Siegfried Bongartz, zu jener Zeit Diakon im Dekanat St.Vith (B) sowie Praktikant in den Pfarren Herresbach, Mackenbach und Schönberg .Seine Überzeugung war ansteckend : Mit der Planung wurde im Dezember 1992 begonnen, die Uraufführung fand bereits in der Fastenzeit 1993 statt. Etwa 50 Laien wirkten auf der Bühne mit, weitere Ehrenamtliche zeichneten verantwortlich für Technik, Chor, Bühne, Kosmetik, usw.„Das Ostern des Nazaräers“ : so lautete der Titel. Die Geschichte begann nicht traditionell mit dem Einzug Jesu in Jerusalem, sondern mit der Hochzeit zu Kanaan. Hervorgehoben wurde auch der Bezug zu den aktuellen Ereignissen in der Welt : Armut und Ausbeutung, Krieg in Jugoslawien, um nur einige Themenbeispiele aufzuführen, die ‚Heute’ mit ‚Gestern’ verbinden.
Diese Botschaft sollte nicht nur nachgespielt werden, sie sollte in das Leben der Menschen eindringen. Das kritische Nachfragen in aktualisierten Szenen regte die Zuschauer zum Nachdenken an : „… wo stehe ich mit meinem Glauben – wie bringe ich Glauben und Alltag in Einklang miteinander, bin ich nur ein sonntäglicher Traditions-Christ, … ? “
Um der regen Nachfrage gerecht zu werden, mussten die Organisatoren zusätzliche Aufführungen einplanen.
1998 : Die Fortsetzung : „Das Ostern des Nazaräers“
Fünf Jahre später, im Jahr 1998, fanden die Passionsspiele wieder statt. Regisseur war diesmal der international bekannte Theaterfachmann Celio de Melo.
Textverfasser Siegfried Bongartz stellte die aktuellen Szenen ganz gezielt in den Vordergrund.
Ein neuer Text, neue aktualisierte Themen wurden eingebaut : Eine grundlegende Frage lautete : „Was würde Jesus HEUTE sagen zu Ausbeutung, Kindesmissbrauch, Ausgrenzung, zu Geld und Macht, …? Würde ER so unbequem reagieren wie damals, als er die Händler aus dem Tempel warf ?
Mit dem professionellen Regisseur Celio de Melo wurden neue Akzente gesetzt: ein reines Theaterstück trat an die Stelle von Liturgie, Chor und Jubelliedern.
Das Geschehen spielte sich auf 2 Bühnen ab : der biblische Jesus vor 2000 Jahren, treu die Worte der Bibel übernehmend … und der „Jesus von heute“ : Ganz bewusst wurde die Person Jesu mit 2 Schauspielern besetzt, damit die Zuschauer das Geschehen „Vergangenheit – Gegenwart“ leichter verstehen konnten. Die Liebesbotschaft Jesu, seine Aufforderung nach Gerechtigkeit wurde durch die „Aktualisierung“ zu einer Herausforderung.
„IHR seid SEINE Zeugen“ : Marias Botschaft in der Schlussszene richtete sich an alle Beteiligten : Spieler und Zuschauer.
Pergolesis „Stabat Mater“ leitete zum Schluss über zu einer nachdenklichen, ja betroffenen Stille.
2000 : Aufführung in Krakau
2000 Jahre Christentum, 100 Jahre Salesianer in Polen (Begründer dieser Kongregation war Don Bosco).
Um dieses Jubiläum gebührend zu feiern, organisierte das Priesterseminar der Salesianer in Krakau (Polen) vom 15. bis 20. April 2000 das erste internationale Passionsspiel – Festival „PASJA 2000“
Während der Karwoche fanden sich 7 Passionsspielgruppen in Krakau ein, um das Leben und Sterben Christi auf der professionellen Bühne des Salesianer-Priesterseminars aufzuführen : dies waren :
- die Passionsspielgruppe der Salesianer in KRAKAU,
- die Passionsspielgruppe CIESZYN,
- die Gruppe „Sami Swoi“ aus MILOCIC,
- eine Gruppe aus CZESTOCHOWA,
- die Salesianer aus PRZEMYSLA,
- eine Gruppe aus CSIKSOMLYO, sowie
- die Passionsspielgruppe aus SCHÖNBERG (Belgien), unter der bewährten und professionellen Leitung von Regisseur Celio de Melo.
Das Schönberger Spiel war frei von jeglichem Ballast : auf der historischen Bühne beschränkte Celio de Melo sich strikt an die eigentliche Botschaft Jesu. Auch ging er in beeindruckender Weise auf die Kreuzigungsqualen ein. Diese Szenen der historischen Bühnenhälfte standen in perfekter Synergie mit den Szenen auf der „zeitgenössischen“ Bühnenseite , wo der Zuschauer sich mit der Frage konfrontiert sah, wie Jesus wohl heute in unserer Gesellschaft aufgenommen bzw. zu Tode kommen würde.
Hier finden Sie Informationen und Bilder, aller Spiele, die seit 1993 stattgefunden haben...
Die ersten Spiele 1993
Der Idee und Initiative des Diakons Siegfried Bongartz ist es zu verdanken, dass in den drei Pfarren Herresbach, Mackenbach und Schönberg (Dekanat St. Vith) „Passionsspiele“ stattfanden. Merkmale waren: der aktuelle Bezug zu den Geschehnissen in der Welt: Armut und Ausbeutung, Krieg in Jugoslawien, aktualisierte Szenen, Taizé-Lieder, Dias, ein Lebenstanz...
Neue Akzente
Mit dem professionellen Regisseur Celio de Melo wurden neue Akzente gesetzt: ein reines Theaterstück, keine Liturgie. Auf zwei Bühnen spielte sich das Geschehen ab: der biblische Jesus vor 2000 Jahren, treu - die Worte der Bibel übernehmend... und der Jesus ,,heute"... Mit Pergolesis ,,Stabat Mater", wurde zum Schluss eine nachdenkliche Stille erzeugt.
ECCO HOMO
Diesmal waren es drei Spielebenen: Die Ebene Jesu, die des Paulus und der Sklavin Onesima einige Jahre später und die heutige Ebene. Die Parallelität zwischen der Entwicklung von Jesus, Onesima und Judith, Tochter einer Familie aus unserer Zeit, machten die Schönberger Spiele 2003 intensiv und abwechslungsreich und für viele leicht nachvollziehbar
SINNE ÖFFNEN
2007 drehte sich die moderne Ebene um eine Gruppe von Friedensaktivistinnen um die Weißrussin Tatjana Kascinsky, denen ein ähnliches Schicksal widerfährt wie dem Unruhestifter Jesus und seinen Jüngern 2000 Jahre vorher.
Neue Akezente
Die fünften Schönberger Spiele 2012 gehen von der Emmausgeschichte und dem Lukas-Evangelium aus, also von Auseinandersetzung mit Tod, Trauer und deren Überwindung. Auf der aktuellen Ebene entspricht dies der Geschichte von Kevin und Luc und einem tödlichen Autounfall mit Fahrerflucht. Neu ist 2012 außerdem der Spielort (das Triangel in St. Vith) und die Facebook-Präsenz
LOSLASSEN
Die sechsten Spiele haben den Jakobsweg als Ausgangspunkt. Es ist ein Camino der besonderen Art: in 27 Szenen wird das Damals zum Heute und das Heute zum Damals. Beide fließen zu einer einzigen Geschichte des "Loslassens", des "Umdenkens" zusammen. Klassische Szenen aus der biblischen Geschichte verschmilzen mit Begegnungen und Episoden des "Camino" zu einem berührenden und bewegenden Ganzen.
Der Spielort :
Wir bedanken uns bei der Organisation und beim Personal des Kultur- Messe- und Konferenzzentrums Triangel für die reibungslose Zusammenarbeit !