GE Artikel – Interviews

Amélie und Sophie Lennertz (14) und Mutter Nadja Baumsteiger (41) aus Baelen: Nach dem Workshop sind die drei gespannt, in die konkreten Vorbereitungen und Proben für die Passio 2025 einzusteigen. Der Glaube, besonders der beiden Teenies, hat sich im Laufe der Zeit verändert. Die schnelllebige Welt und die Gesellschaft haben einen großen Einfluss gehabt. „Ich wünsche mir, dass meine Töchter und ich den Glauben in dieser Zeit verändert leben können.“ Das gemeinsame Spiel, und die Tatsache, dass Kinder und Jugendliche sowie unsere heutige Gesellschaft mit den Herausforderungen in den Mittelpunkt der Passionsspiele gestellt werden, sind der Grund, dass wir mitmachen. „Ich wünsche mir für meine Töchter, dass sie an dieser Erfahrung wachsen und die Welt und ihre Fakten auch für sich in Frage stellen.“

Richard Hoffmann (67) aus Rodt: „Ich habe früher in verschiedenen Gruppen und zu verschiedenen Anlässen und mit verschiedenen Regisseuren Theater gespielt.“ Aus beruflichen Gründen konnte er nicht mehr weitermachen, denn die langen abendlichen Proben und das frühe Aufstehen als Briefträger waren nicht miteinander vereinbar. „Nun bin ich in Rente und habe wieder mehr Zeit.“ Er hat die Passionsspiele in Kelmis miterlebt. „Das war ein beeindruckendes Erlebnis.“ Auch hat er den zweiten Workshop aktiv mitgemacht.

Danny Weinberg (66) aus Amel: „Ich bin ein suchender Christ und die Passionsspiele vermitteln mir die Gewissheit, nicht alleine auf dem Glaubensweg zu sein.“ Die Szene in den Passionsspielen, als Jesus den weinenden Frauen und seiner Mutter begegnet, beeindruckt sie immer wieder. „Das Leid schmerzt das Herz einer Mutter!“ Die Szene der Verurteilung spielt sich täglich ab. In Dublin (Irland) erblickte er an der Kathedrale eine liegende „menschliche“ Silhouette auf einer Bank. Beim Nähertreten erkannte er, dass es sich um eine Skulptur handelte. „Ich war erleichtert, aber dann sah ich die nackten Füße, mit Löchern durchbohrt: der Künstler hat Jesus als Obdachlosen dargestellt!“ Sich auf die frohe Botschaft einlassen, hilft den Alltag zu bestehen, und er wünscht einem jeden diesen Draht zu Gott, „dem Schöpfer dieser wunderbaren Erde mit lauter unterschiedlichen Individuen und doch alle auf der Suche nach Leben, Lieben, Lachen.“ Von daher gibt es für Danny Weinberg offensichtlich eine Parallele zwischen damals und heute. „Dies auf der Bühne darzustellen und dem Zuschauer verständlich zu machen, sehe ich als das Ziel der Passionsspiele. Tatsächlich erfährt jeder jeden Tag ein Stück Leidensgeschichte.“

Julian Klein (22) aus Raeren: „Es war Jörg Lentzen, der das Interesse für die Passionsspiele bei ihm geweckt hat. Er hatte zu dem Zeitpunkt schon mehrere Jahre mit ihm im Bereich Theater gearbeitet. Als dann noch weitere Schauspieler aus dem Theater der Musikakademie Interesse zeigten, „wollte auch ich mir das mal anschauen“. Die Grundsätze Jesu, der Respekt und die Gleichheit, sind auch tief in ihm verwurzelt. „Da die Theatergruppe ebenfalls eine Gemeinschaft ist, wo Menschen miteinander leben, versuche ich, für diese Menschen offen zu sein.“ Zum einen spielt er gerne Theater und würde sich zum anderen freuen, wenn den Zuschauern Werte mitgegeben werden könnten, die Jesus vermittelt hat. Dazu möchte er ein Stück weit mit beitragen. (kli)