Die Passionsspiele von 2025

Als Jörg Lentzen im Jahr 2020 die Regie der Passionsspiele übernahm, hatte er bereits klare Vorstellungen von den ersten drei Szenen, der Geißelung Jesu und der Kreuzabnahme. Er war davon überzeugt, dass ausschließlich die universellen Botschaften Jesu – wie Menschlichkeit, Respekt und Toleranz – in die Passionsspiele einfließen sollten, da sie als Leitfaden für ein gutes und friedliches Miteinander dienen.

Auf der Suche nach geeigneten Textbuchautoren war er unter anderem bei Karl-Heinz Calles fündig geworden, einem verstorbenen Pastor aus Eupen, von dem viele Ideen stammten. Zudem waren erstmals auch die Akteure in die Textgestaltung einbezogen. Bei der Überarbeitung des Textbuches hatten Brigitte Zimmermann und Ruth Mattar dem Regisseur mit großem Engagement und hilfreichen Impulsen zur Seite gestanden.

In Georg Schmitz, dem neuen Präsidenten der Schönberger Passionsspiele, und dem Vorstand hatte Jörg Lentzen bedeutende Partner für die organisatorische Planung der Aufführungen gefunden.

Für die Umsetzung der Bühnengestaltung war Rudi Kohnen ein ebenso verlässlicher wie kreativer Mitstreiter.

Das Motto der Passionsspiele 2025 „Seht, ich mache alles neu“ aus der Offenbarung (Offb. 21,5) sollte die Zuschauer dazu anregen, im eigenen Leben zu hinterfragen, welchen persönlichen Beitrag sie zur Erneuerung leisten könnten. Die Autoren hatten sich bewusst dagegen entschieden, einen dogmatischen oder moralisierenden Zeigefinger zu erheben – denn Gott richtet nicht, sondern er richtet auf. 

Ebenso hatten sie bewusst auf eine gegenständliche Handlung verzichtet. Stattdessen hatte die Gegenwartsebene mit einem düsteren Bild bereits geschehener Katastrophen begonnen. Im Zentrum stand nicht die Darstellung fertiger Lösungen, sondern die gemeinsame Suche nach einer möglichen besseren Zukunft – ganz im Sinne der Botschaft Jesu.

Darüber hinaus hatten Kinder in zwei Szenen die Möglichkeit erhalten, ihre Vorstellungen einer möglichen Zukunft im Geiste Jesu und eines friedlichen Miteinanders zum Ausdruck zu bringen.

Auf der aktuellen Handlungsebene waren die Akteure dem Leitmotiv der Umkehr gefolgt. In der Szene „Das Wichtige kommt von innen“ war es um die Bereitschaft gegangen, Gebote und Regeln – so notwendig und sinnvoll sie auch sein mögen – im Licht der Botschaft Jesu zu betrachten.

Der abschließende Gedanke war, dass äußere Vorschriften die innere Haltung im Geiste Jesu nicht einengen dürfen.
Eindrucksvoll war auch die Szene mit der Versuchung und Jesus in der Wüste.

Auf der aktuellen Handlungsebene waren die Akteure dem Leitmotiv der Umkehr gefolgt. In der Szene „Das Wichtige kommt von innen“ war es um die Bereitschaft gegangen, Gebote und Regeln – so notwendig und sinnvoll sie auch sein mögen – im Licht der Botschaft Jesu zu betrachten.

Auch die Begegnungen mit der Samariterin und der kanaanäischen Frau hatten eindrucksvoll die Bereitschaft Jesu beleuchtet, ebenfalls umzudenken.

Die Begegnungen mit der Samariterin am Brunnen
Die kanaanäischen Frau bittet Jesus um Hilfe für ihr krankes Kind
Die Seligpreisungen machten auf beiden Handlungsebenen deutlich, dass sie als Kompass für ein neues Leben und ein neues Miteinander dienen konnten.

Das Gebot der Liebe hatte die Szene des Abendmahls sowohl auf der biblischen als auch auf der aktuellen Spielebene überstrahlt. Die Fußwaschung hatte dazu auffordern sollen, Gottes Reich als ein Reich des „Füreinander-Daseins“ zu verstehen – ein Ort, an dem jeder dem anderen dient.

Das "Abendmahl" auf beiden Ebenen
Das in dieser Szene dargebotene, von einer Frauenstimme in aramäischer Sprache gesungene „Vater unser“ berührte unsere Zuschauer sehr.

Jesus hatte seine Vision mit Maria Magdalena geteilt. Er ermutigte, der Stimme ihres Herzens zu folgen, seine Worte zu bewahren, zu den anderen zu gehen und zu verkünden.